Donnerstag, 22. Juli 2010

Im Cupcake-Wahn!

Seit längerem ist die Cupcake-Welle (oder sollte ich Tsunami sagen?) auch über Deutschland hereingebrochen und wird fleißig von sowohl Café-Eigentümern als auch Fast-Food-Ketten geritten. Auch ich bin von den im wahrsten Sinne süßen Küchlein angetan. Daher habe ich in diesem Post angesammelte Cupcake-Erlebnisse zusammengefasst. Enjoy!

Als erstes möchte ich von meinem Besuch in Berlin im Oktober 2009 berichten. Ja, ich weiß, das ist schon etwas länger her, aber es lohnt sich weiterzulesen. Wirklich.
Also, ich bin mit Häubchen ziemlich spontan in Berlin gelandet und das musste natürlich ausgenutzt werden. Dank unermüdlichen journalistischen Spürnasen hatte ich bereits von "Cupcake" gelesen, Berlins erstem Cupcake Shop in Friedrichshain. Wie zu einer Art Mekka pilgerten wir Zucker-Junkies also dorthin, geleitet von dem grellrosa Licht und der unaufhörlichen Gier nach dem nächsten Zuckerfix:

It's a bird, it's a plane, it's - a cupcake!

Grell war's dann auch in dem kleinen aber feinen Shop, mit etwas weicherem Licht wäre es sicherlich gemütlicher gewesen. Aber ich will mal nicht so sein, schließlich waren wir da um Cupcakes zu probieren und nicht um die lichtinstallatorsichen Fähigkeiten der Inhaber zu begutachten. Da wir erst am späten Nachmittag ankamen, war die Auswahl dank cupcakehungriger Berliner schon etwas reduziert worden, dennoch gab es noch genug Cupcakes um uns die Wahl zu erschweren:

Wer die Wahl hat, hat die...

Letztendlich entschied sich Häubchen für eine Erdnuss-Schoko-Kombi während ich mir den Cookies'n'Cream zur Gemüte führte. Dieser Schokoladen-Cupcake hatte ein Frosting bestehend aus eine mit pulverisierten Oreo-Keksen versehene Buttercreme. Der Cupcake war zwar sehr schokoladig, aber nicht sonderlich süß, ich nehme an, dass dahinter Zartbitterschokolade steckt. Dafür war das Frosting um so süßer, was den Cupcake in der Kombination herb featuring zuckerlastig zu einer gut aufeinander abgestimmten Gaumenfreude machte.
Allerdings war der Erdnuss-Genuss (sorry, das musste jetzt sein!), bestehend aus einem Schokoladenteig mit Erdnussbutter-Frosting, noch besser, was vielleicht daran liegt, dass ich Erdnussbutter zu meinen Grundnahrungsmitteln zähle, da ich von dem Zeug nicht genug bekommen kann. Im Falle eines halbleeren Erdnussbutterglases ist das Glas IMMER halbleer, nie halbvoll!

Nicht nur die Kuchen, auch das Geschirr ist hier süß

Nachdem wir brav unsere Cupcakes verschlungen hatten, und ich schon mit dem Gedanken spielte, einen zweiten zu essen, fielen uns die Cupcake Merchandising-Artikel auf, es wurden u.a. Buttons, Stofftaschen, Schmuck in Cupcakeform (!) und essbare Souvenirs verkauft, darunter auch Hershey's-Bars.
Die Verkäufer müssen geglaubt haben, eine Verrückte vor sich zu haben, als sie mich mit der Masse an frisch erworbenen Artikeln im Arm sahen, und ich will sie an dieser Stelle nicht korrigieren. Aber es war nicht alles für mich, schließlich mussten die in Hamburg zurückgelassenen Zuckersüchtigen auch versorgt werden. Neben Hershey's-Bars und Reese's Peanut Butter Cups habe ich mir diese herzallerliebsten Ohrstecker nicht verkneifen können:


Auf dem Nachhauseweg kamen wir noch an diesem Monstrum von einem Döner vorbei:

Zwei kompakte Meter fleischige Substanz

Wo findet man so etwas, wenn nicht in Berlin? Die Angeber.
Ich hoffe, dass ich es dieses Jahr auch nach Berlin schaffe, ich könnte ja so eine Art jährliche Cupcake-Pilgerfahrt draus machen. Sollte das der Fall sein, werde ich natürlich ausführlich darüber berichten.

Da so manch einer spätestens jetzt Lust auf einen Cupcake bekommen hat, kommt hier ein sehr empfehlenswertes Rezept, besonders für Kokos-Liebhaber:


Bounty-Cupcakes

Man nehme für den Teig:
1 dl Kokosflocken
75 g Zartbitterschokolade (mind. 70%)
2 Eier
1,5 dl Zucker
1 TL Vanillezucker
100 g Butter
0,75 dl Kokosmilch
2,5 dl Weizenmehl (ich habe glutenfreies Mehl genommen)
1,5 TL Backpulver
1 Prise Salz
2,5 EL hochwertiger Kako, nix da mit Nesquik & Co.!
1,5 EL kalter Kaffee
6 Bountys

Man nehme für das Frosting:
250 g Zartbitterschokolade (mind. 70 %)
1,5 dl Schlagsahne
2 EL Honig
1 Prise Meersalz
1 EL Butter
100 g Frischkäse

Kokosflocken

1. Ofen auf 175° vorheizen.
2. Die Kokosflocken in einer Pfanne trockenrösten bis sie ein wenig Farbe bekomen haben.
3. Die Schokolade grob zerkleinern und in einem Wasserbad schmelzen.
4. Eier, Zucker und Vanillezucker weiß und richtig schaumig schlagen (immer bei Cupcakes!).
5. Die Butter schmelzen, die Kokosmilch dazugeben und unter die Eiermasse rühren.
6. Mehl, Backpulver, Salz sieben und es vorsichtig in den Teig rühren.
7. Nun die geschmolzene Schokolade, die Kokosflocken, den Kakao und den Kaffee dazugeben.
8. 12 Papierförmchen in einem Muffin-Backblech verteilen und den Teig so verteilen, dass jedes Förmchen zu 2/3 gefüllt ist.
9. Die Bountystangen halbieren und jede Hälfte in die Mitte jeden Förmchens drücken.
10. Ab in den Ofen damit und ca. 12-13 Minuten backen. Danach brauchen die Cupcakes erst mal eine Auszeit und müssen abkühlen, damit das Frosting nicht zerfließt.
11. Frosting: Die Schokolade hacken. Die Sahne zusammen mit dem Honig und dem Meersalz kurz aufkochen lassen und die Sahnemischung danach über die Schokolade gießen.
12. Nun die Butter und den Frischkäse dazugeben und das Ganze kurz in einem Mixer mixen.
13. Das Frosting mit einem Spritzbeutel nun auf den abgekühlten Cupcakes verteilen und zum Schluss ein paar Kokosflocken darüberstreuen. Fine!


Ich habe das Frosting leider nicht lange genug gerührt, bis ich die Butter und den Frischkäse dazugegeben habe, sodass die Schokoalde nicht ganz geschmolzen ist, was bedeutete dass ich das Frosting nicht fein säuberlich mit einem Spritzbeutel auf den Kuchen verteilen konnte, sondern dank zusätzlicher Zeitnot und hungrigen Mäulern ziemlich lieblos mit einem Esslöffel draufklatschen musste. Beim nächsten Mal bin ich geduldiger. Und meine Gäste hoffentlich auch.

Da der erste Cupcake-Hunger vorerst gestillt ist, fahren wir mit einem weiteren, noch länger zurückliegendem Cupcake-Erlebnis fort. Dieses Mal geht es um das in der Hamburger Schanze gelegene Café "Liebes Bisschen".

Anlässlich meines Geburtstages im September '09 beschloß ich mich für ein dekadentes Cupcake-Frühstück, das aus mehreren verschiedenen Sorten Cupcakes bestehen sollte. Da ich dafür nicht selber den Rücken krumm machen wollte, entscheid ich mich dafür, die Cupcakes bei Liebes Bisschen zu besorgen, war dies doch bereits vorher von mir getestet und für sehr lecker befunden worden. Ich habe eine Auswahl an normalgroßen und kleinen Cupcakes ausgesucht, und weil ich schon mal da war, habe ich auch noch ein paar Mini-Kuchen und einen Brownie einpacken lassen, hier das Ergebnis:


Ich kann mich leider nicht mehr geschmacklich und namentlich an alle Sorten erinnern, aber hier meine Favoriten: der Schoko-Cupcake mit Cassis-Creme (unten Mitte); der Veilchen-Cupcake-der-nicht-nach-Veilchen-geschmeckt-hat-sondern-nur-so-heißt-weil-auf-dem -Frosting-ein-Zuckerveilchen-liegt-und-ich-nicht-mehr-weiß-was-in-dem-Kuchen-genau-drin-war-sondern-nur-dass-er-irre-lecker-war-besonders-das-Frosting-Cupcake (unten links und oben Mitte); das Kürbisküchlein (Mitte); der Schokoladen-Cheesecake (unten rechts); der Schoko-Bananencupcake (oben links).


Der Brownie war lecker, konnte aber den saftigen Brownie von Balzac nicht schlagen.

Übrigens: Beim Kauf eines Cupcakes erhält man eine Bonuskarte und für jeden gekauften Cupcake bekommt man einen hellblauen Stempel, bei neun Stempeln gibt's einen Cupcake for free. Wenn das kein Grund ist, um fleissig Cupcakes zu essen!

Na, noch immer Hunger auf Cupcakes? Nur keine Müdigkeit vortäuschen, hier kommt das nächste Rezept:


Rhabarber-Cupcakes mit Erdbeer-Meringue-Buttercreme

Für die Cupcakes:
1 Stange Rhabarber
2 EL Zucker
2 Eier
115 g Zucker
90 g weiche Butter
1/2 Päckchen Backpulver
1 Prise Salz
200 g Mehl
150 g Erdbeerjoghurt

Für die Creme:
2 frische Eiweiße
125 g Zucker
180 g weiche Süßrahmbutter (z.B. von Meggle)
170 g Erdbeermarmelade

Rote Zuckerherzen

1. Den Ofen auf 180° vorheizen. Rhabarber schälen und in kleine Stücke schneiden, den Zucker darüberstreuen und beiseitestellen.
2. Eier und Zucker schaumig schlagen, die Butter zugeben und vermengen.
3. Backpulver, Salz und Mehl kurz unterrühren, langsam den Joghurt hinzufügen.
4. Nun den abgetropften Rhabarber unterheben.
5. Den Teig in die mit Papierförmchen ausgelegte Muffinform füllen. Im vorgeheizten Backofen bei 180° ca. 30 Minuten backen, danach die Cupcakes abkühlen lassen.
6. Für die Creme die Eiweiße und den Zucker im kochenden Wassebad schaumig schlagen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Aus dem Wasserbad nehmen und 5-6 Minuten weiterrühren, bis die Masse abgekühlt ist und fest Spitzen bildet.
7. Die weiche Butter mit dem Rührgerätbei mittlerer Geschwindigkeit nach und nach unter die Eiweißmasse arbeiten. Ca. 2 Minuten auf kleinster Stufe weiterrühren.
8. Die Marmelade mit einem Spachtel unterrühren
9. Die Creme mit einem Spritzbeutel auf die abgekühlten Cupcakes spritzen und mit der Deko garnieren.

Das Rezept stammt aus dem Buch "Cupcakes - 55 unwiderstehliche Törtchen", in dem die Rezepte nach Farben aufgeteilt sind. Durch die Farbeinteilung und die sehr schönen Fotos (und Cupcakes!) ist dieses Buch eine visuelle Freude für Designbewusste, und je nach Anlass findet man schnell das passende Rezept.


Ich habe für die Creme die Erdbeermarmelade von Aldi benutzt, da sie mit "Sehr gut" ausgezeichnet wurde und auch wirklich lecker ist. Es ist allerdings ratsamer, Marmelade ohne Stückchen zu benutzen, oder die Stückchen sehr fein zu pürieren, da es sonst etwas schwierig ist, die Creme zu verteilen und es auch nicht ganz so hübsch aussieht. Die Creme im Buch ist schön rosa, ich nehme an dass hier mit Lebensmittelfarbe nachgeholfen wurde, beim nächsten Mal werde ich das auch ausprobieren.

So, ihr habt es geschafft, ihr habt euch wacker durch den ganzen Post geschlagen! Zur Belohnung gibt's ein Foto von weiteren Geburtstagscupcakes, die Häubchen und ich letztes Jahr bis zur totalen Erschöpfung gebacken und dekoriert haben:

2 Kommentare:

  1. Schade dass das Cupcake Berlin keinen Online shop hat, bin total in die Ohrringe vernarrt :)

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  2. Oh ja, das wäre fein! Inklusive Cupcakeversand! :)

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