Donnerstag, 25. Juni 2009

Comes español?

Es gibt Tapas-Bars und es gibt Tapas-Bars. Will heißen, es gibt Gute und es gibt Schlechte. Und dann gibt es noch die, die sich irgendwo dazwischen einpendeln. So eine Tapas-Bar ist Tapame.
Das Ambiente ist durch dunkle Holzmöbel, roten Wänden und warmen Licht sehr gemütlich, doch sieht das Lokal ganz anders aus, als die Eindrücke, die man sich durch die Bilder auf der eigenen Homepage verschaffen kann, erwecken. So versteckt sich im hinteren Teil noch ein weiterer Raum, genauso gemütlich und etwas abgeschiedener.

Die Bedienung war schnell und freundlich. Somit kamen der Cosmopolitan und der eigene "Haus-Cocktail" Tapame Rosita ziemlich zügig. Der Tapame Rosita besteht aus Wodka, Rum, Triple Sec (Orangenlikör), Rosensirup, Limette und Cranberry und für den, der in seiner Kindheit Zuhause keine Rosenseife hatte, schmeckt er gut ;). Ansonsten kann die Assoziation zu Seife/Parfüm den Geschmack leicht zu stark beinflussen. Aus dem Grund kann ich z.B. nur schwer Zitronengras essen.

Wir entschieden uns für vier verschiedene Tapas: Datteln & Plfaumen gefüllt mit Mandeln im Speckmantel, karamellisierte Babyoctopus mit Knoblauch und Dill, Venusmuscheln in Weißwein-Knoblauchsud und Hähnchen in Honig-Weißweinmarinade mit rosa Pfeffer.
Dazu gab es leicht angeröstetes Weißbrot und Aioli.
Die Datteln bzw. Pflaumen im Speckmantel waren durch den Speck sehr kross und durch die Früchte bekam das Ganze eine angenehme Süße. Das Gericht ist definitiv zu empfehlen, damit kann man eigentlich nie etwas verkehrt machen.
Die Babyoctopus schwammen in Öl und man konnte weder Knoblauch noch Dill rausschmecken, allerdings war der Geschmack an sich gut, durch den Zucker (da karamellisiert) war er süßlich, was erstaunlich gut harmonierte.
Entweder waren die Venusmuscheln nicht mehr ganz frisch, oder aber sie sollten so schmecken, dennoch waren sie ein Reinfall. Allerdings war der Weißwein-Knoblauchsud ohne Muscheln, dafür aber mit Brot überraschend lecker.
Die größte Enttäuschung war das Hähnchen in Honig-Weißweinmarinade mit rosa Pfeffer. Was uns erwartete waren drei kleine, bleiche Keulen in einer fast ebenso trostlosen Marinade, getoppt mit ein paar rosa Pfefferkörnern. Die Marinade schmeckte sehr süß und ich hätte schwören können, dass der Koch den Weißwein mit Whisky verwechselt hatte, was allerdings die Sache in diesem Fall auch nicht besser gemacht hätte.

Zum Dessert bestellten wir Crema Catalana mit Rosmarin, eine Art spanische Crème Brûlée. Die Crema hatte eine angenehme Konsistenz, die Karamellkruste war genau richtig, nicht zu hell, nicht zu dunkel, doch leider hatte man sich auch hier vergriffen, bzw. gar nicht gegriffen, der Rosmarin blieb zumindest geschmacklich aus. Dennoch war es ein schöner Abschluss eines netten und lustigen Abends.

Fazit: Die nette Location konnte das leider eher schlechte als rechte Essen nicht retten, auf einen Cocktail würde ich vielleicht noch mal vorbeischauen. Das könnte allerdings auch mit der Begleitung und den unterhaltsamen Gesprächsthemen zu tun haben.



Tapame Rosita & Cosmo (der hintere)



Speck in seiner besten Form


Honig & Weißwein in ihrer schlechtesten Form


Sud tut gut


Findet den Rosmarin

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